Die Grabeskirche St. Josef stellt ein Beispiel innerkirchlicher Umnutzung dar, die in Folge des Zusammenschlusses zweier Gemeinden notwendig wurde. Die neogotische Hallenkirche wurde zu einer Urnenbeisetzungsstätte umgebaut.
Unter Bezugnahme auf die vorhandene räumliche Struktur wurden unter den Gurtbögen der Seitenschiffe schlanke Grabstelen aus glatt geschaltem Beton so nebeneinander angeordnet, dass sich jeweils wandartige Schieben ergaben. In deren ausgesparten Nischen sind würfelförmige Gedenksteine eingesetzt, die die Aschenkapseln aufnehmen.
Entlang der Mittelachse der Kirche verläuft ein schmaler Wasserlauf, der einem Quellstein im Eingangsbereich entspringt und auf den historischen Taufstein in der Vierung zuführt. Der Wasserlauf symbolisiert nach dem Verständnis der Architekten die Zeitläufe und begleitet die Trauergemeinde zum Altarbereich, wo während des Verabschiedungsgottesdienstes die Urne des Verstorbenen aufgestellt ist.
Ergänzt wird die Symbolik des Wasserlaufs durch die schiffsartige, textile Skulptur, die im Mittelschiff schwebt – das Schiff als uraltes Symbol der Fahrt über den Fluss des Todes in eine andere Welt.